„Europa wächst und gedeiht durch die Begegnung von Menschen“ (Zitat Michael Schmidt)

Die baden-württembergische Landesflagge wird künftig im Rathaus in Györújbarát ihren Platz haben. Die Verbindungen zwischen Baden-Württemberg und Ungarn sind besonders eng
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Die baden-württembergische Landesflagge wird künftig im Rathaus in Györújbarát ihren Platz haben. Die Verbindungen zwischen Baden-Württemberg und Ungarn sind besonders eng

– über 40 Gäste aus der ungarischen Partnergemeinde besuchten Neulingen und erlebten eingige schöne Momente.

Europäischer Festabend auf Einladung der Gemeinde ein Höhepunkt des Besuchs – Buchsbäumchen aus Baumschule in Györújbarát am Bauschlotter Denkmal für den Ungarnaufstand 1956 gepflanzt.

Mehr als 40 Gäste aus Györújbarát in Ungarn waren für fünf Tage zu Besuch in Neulingen. Damit folgten sie einer Einladung des Deutsch-ungarischen Freundeskreises und der Gemeinde Neulingen, die mit der westungarischen Gemeinde seit 2004 eine Gemeindepartnerschaft unterhält.

Zu den Höhepunkten des Besuchs zählte der Festabend für die ungarischen Besucher und ihre Neulinger Gastfamilien, zu dem Bürgermeister Michael Schmidt in die Gräfin-Rhena-Halle in Bauschlott geladen hatte. „Europa“ im Jahr der 50. Wiederkehr der Unterzeichnung der Römischen Verträge stand im Mittelpunkt der Ansprache des Neulinger Schultes. Europa bedeute viel mehr als eine bloße Wirtschaftsgemeinschaft, machte Schmidt deutlich, der sich über den hohen Anteil jugendlicher Besucher aus Ungarn freute. „Wir müssen dafür sorgen, dass gerade junge Menschen zusammenkommen. Wir müssen Europa zu einem Ort machen, an dem sie sich frei entfalten können“, so sein Appell. Neulingen und Györújbarát, das im Westen Ungarns auf der Hälfte des Weges von Wien nach Budapest liegt, würden an der Verwirklichung des „europäischen Traumes“ arbeiten. Es sei beeindruckend, welch dichtes Netz an Kontakten und Freundschaften zwischen Menschen aus beiden Gemeinden in den erst wenigen Jahren der Partnerschaft bereits gewachsen sei, so Michael Schmidt.

Die deutsch-ungarischen Beziehungen sind in Baden-Württemberg besonders eng geknüpft, zeigte Tibor Keresztury, Leiter des Stuttgarter Kulturinstituts der Republik Ungarn, in seiner Festansprache auf. „143 Städte- und Gemeindepartnerschaften und acht Partnerschaften zwischen deutschen Landkreisen und ungarischen Komitaten (Bezirken) gibt es derzeit insgesamt. Zwei Drittel dieser Partnerschaften sind von baden-württembergischen Kommunen und Landkreises eingegangen“, so  Keresztury. Auch bei den deutsch-ungarischen Schulpartnerschaften entfielen mehr als die Hälfte auf solche mit Schulen im Land. „Die wahre Geschichte und Kultur eines Landes ist nur durch persönliche Beziehungen und Freundschaften kennenzulernen“, zeigte sich der Leiter des Kulturinstituts überzeugt.

„Liebe Europäerinnen und Europäer aus Neulingen und Györújbarát“ lautete der Gruß, den Wolfgang Herz, Erster Landesbeamter des Enzkreises, dem ungarisch-deutschen Festabend entbot. Erst fünf Wochen sei es her, dass der Kreistag des Enzkreises zu Besuch im Komitat Györ-Moson-Sopron war und dort die offizielle Partnerschaftsurkunde der beiden Kreise unterzeichnet worden war. „Dabei durften wir auch ihre schöne Gemeinde Györújbarát und ihre herzliche Gastfreundschaft kennenlernen“, sagte Herz an die Adresse von Irma Juhászné Árpási. Die Bürgermeisterin von Györújbarát war an der Spitze der Besuchergruppe nach Neulingen gekommen.

Gemeinsam mit ihrem Neulinger Kollegen Michael Schmidt hat die Bürgermeisterin beim Denkmal für den Ungarnaufstand 1956 auf dem Neulinger Dorfanger zwei Buchsbäumchen gepflanzt, die aus einer Baumschule in Györújbarát stammen. Das Denkmal war im vergangenen Oktober aus Anlass des 50. Jahrestages des Aufstandes errichtet worden und sei, soweit bekannt, das einzige seiner Art im süddeutschen Raum, wie Schmidt erklärte.

Dem ungarisch-deutschen Festabend in der Rhena-Halle gab der Musikverein Göbrichen unter der Leitung von Andreas Kubatov ein abwechslungsreiches musikalisches Programm. Der Chor „Just for Fun“ des Gesangvereins „Freundschaft“ Göbrichen unter der Leitung von Timea Toth mit „California Dreaming“ und „Crocodile Rock“. Elisabeth Wolf, Rektorin der Friedrich-Weinbrenner-Schule, präsentierte mit Schülerinnen und Schülern der 9. Klasse Rap-Texte und eine Installation zum Thema „Europa lebt.“