25 Jahre Partnerschaftsvertrag zwischen Neulingen und Rubiera

Große Neulinger Delegation bei den Feiern in der italienischen Partnergemeinde Vor 25 Jahren haben Neulingen und die italienische Gemeinde Rubiera ihre Partnerschaft mit einem Vertrag offiziell besiegelt. „Es erfüllt mich mit Freude und Stolz, dass unsere Partnerschaft nach nunmehr einem Vierteljahrhundert immer noch so aktiv und lebendig ist", erklärte Neulingens Bürgermeister Michael Schmidt jetzt bei der Feierstunde zum Jubiläum im Rathaus von Rubiera.

 

 

 

„Das bedeutet, dass unsere Amtsvorgänger am 24. Juli 1990 die einzig richtige Entscheidung getroffen haben, als sie aus der bis ins Jahr 1985 zurückgehenden, zunächst losen freundschaftlichen Verbindung, eine offizielle und feste Partnerschaft unserer beiden Kommunen geschaffen haben", so Michael Schmidt an die Adresse seines italienischen Amtskollegen Emanuele Cavallaro.

Welchen Stellenwert die Gemeindepartnerschaft sowohl in Neulingen als auch in Rubiera genießt, zeigt die jetzige Reise einer großen Delegation zu den Jubiläumsfeiern nach Italien. Rund 40 Neulinger, darunter fast das komplette Gemeinderatsgremium, reisten für vier Tage – An- und Abreise mitgerechnet – in die Po-Ebene.

Formeller Höhepunkt war eine gemeinsame Sitzung der italienischen und deutschen Gemeinderäte im Rathaus von Rubiera, das direkt an der antiken Via Emiliana aus dem frühen zweiten Jahrhundert vor Christus liegt. „Rubiera und Neulingen sind wahre Freunde – solche, die zwar weit voneinander entfernt wohnen, so dass man sich nicht so oft treffen kann, die aber in unserem Alltag immer an unserer Seite sind", erklärte Rubieras Bürgermeister Emanuele Cavallaro. 750 Kilometer beträgt die Fahrtstrecke zwischen den beiden Partnergemeinden.

„Solche gegenseitigen Begegnungen sind der Schlüssel zu einem geeinten Europa", erklärte Michael Schmidt, und weiter: „Rubiera und Neulingen haben diesen Schlüssel schon seit vielen Jahren gefunden und zeigen damit, wie ein gemeinsames Europa in Frieden und Freiheit funktionieren kann." Viel Beifall erhielten die „Urväter" der Partnerschaft, Heinrich Furrer und Karl Spörr aus Neulingen sowie Anna Farioli und Paolo Avanzi aus Rubiera, die mittlerweile auch Ehrenbürger der jeweils anderen Kommune sind.

Neben der Versicherung der gegenseitigen Wertschätzung kamen auch besondere nationale Herausforderungen an die kommunale Selbstverwaltung zur Sprache. So berichtete Cavallaro über die problematischen Auswirkungen des italienischen „nationalen Stabilitätspaktes". Die Gemeinde Rubiera, die in den letzten Jahren die Verschuldung von 300 auf 100 Euro je Bürger senken konnte, muss beinahe drei Millionen Euro eigener Mittel aufgrund staatlicher Verpflichtung als Reserve vorhalten.

„Mit diesem Geld könnten Unternehmen gefördert, Dienstleistungen verbessert und bedürftige Menschen unterstützt werden. Das Europa, das dessen Gründerväter sich vorgestellt haben, war ein anderes. Sie dachten nicht an eine Gemeinschaft, die es einer finanzkräftigen Gemeinde wie Rubiera nicht erlaubt, für das Wohlergehen seiner Bürger zu sorgen", so Cavallaro in seinen Ausführungen.

Doch nicht nur im Sitzungssaal, auch auf dem zentralen „Platz des Volkes", dem Marktplatz, wurde das Partnerschaftsjubiläum gefeiert. Gemeinsame Musikvorträge der „Gruppo Filarmonico Herberia" und mitgereister Orchestermitglieder des Musikvereins Göbrichen unterstrichen das Miteinander zwischen beiden Kommunen auch in diesem Bereich.

Informative Besuche in Rubieras Ortsteilen San Faustino und Fontana, eine Stadtrundfahrt im benachbarten Modena und Kostproben kulinarischer Spezialitäten gehörten zum kulturellen Programm Begegnung zum 25-jährigen Jubiläum des Partnerschaftsvertrages.